Der Vulkan Calderon Hondo gehört zu einer Vulkankette, die vor etwa 50.000 Jahren im Norden von Fuerteventura entstanden ist. Eruptive Ausbrüche erschufen diesen jüngsten Teil der Insel, wo sich die Ureinwohner auf den Lavafeldern ansiedelten. Heute befindet sich dort ein beliebtes Wandergebiet, denn der Aufstieg zum Krater ist leicht zu meistern. Wenn man im Dorf Lajares startet, müssen nur 120 Höhenmeter überwunden werden, um am Kraterrand eine beeindruckende Aussicht zu genießen.
Von Lajares zum Vulkan Calderon Hondo
Als Ausgangspunkt für meine Wanderung wähle ich den Kunsthandwerksmarkt, der jeden Samstag in Lajares stattfindet und ähnlich wie der Markt von Teguise auf Lanzarote ein Touristenmagnet ist.
Nachdem ich mir in einer italienischen Bäckerei ein leckeres Knoblauchbrot gegönnt habe, spaziere ich schnurstracks zurück zum Verkehrskreisel und nehme die Abzweigung Richtung Majanicho. In Lajares herrscht eine Menge Durchgangsverkehr, so dass es ziemlich ungemütlich ist, an der Hauptstraße noch länger zu bummeln. Knapp einen Kilometer außerhalb des Dorfes beginnt am rechten Straßenrand der ausgeschilderte Wanderweg. Auf dem roten Holzschild werden fälschlicherweise fünf Kilometer bis zum Vulkan Calderon Hondo angegeben. Geschätzt laufe ich höchstens zwei Kilometer bis zum Krater.
Wanderung in völliger Kargheit
Ein kräftiger Wind fegt mir durch die Haare. Nach einigen Wochen auf Fuerteventura schlägt mir die karge Landschaft schon so aufs Gemüt, dass ich in meiner Fantasie am Horizont Atompilze zum Himmel schießen sehe. Währenddessen filme ich die staubige Szenerie mit meiner Kamera und lese später unter dem Video (siehe unten): „Sieht aus wie nachm Atomschlag. Verbrannte Erde!“
Ja, ich neige trotz meines fortgeschrittenen Alters manchmal noch zum Dramatisieren und diese Energie scheint bei dem Zuschauer voll eingeschlagen zu haben. Das Ganze ein bisschen weniger dramatisch: Die Insel zeigt mir mit ihrem sandigen Braun, wie sehr ich das satte Grün von Wäldern vermisse. Natürlich hat der Anblick auch seine schönen Seiten. Bei optimalen Lichtverhältnissen könnte die Vulkankette aus einem surrealistischen Gemälde stammen. Die häufigen Stürme auf Fuerteventura haben den Bergen einen künstlerisch wertvollen Feinschliff verpasst.
Imposante Aussicht und Streifenhörnchen
Oben auf dem Vulkan Calderon Hondo wird man für den einfachen Aufstieg mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Der Krater, an dessen Rand man steht, ist 70 Meter tief. Schaut man in die andere Richtung, fällt der Blick auf Corralejo, die Isla de Lobos und Lanzarote. Eine spektakuläre Weite!
Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden dir am Kraterrand scharenweise putzige Streifenhörnchen begegnen. Sie betteln um Futter und bekommen von anderen Wanderer tatsächlich ein paar Nüsse, was ich sofort mit meiner Kamera dokumentiere. Kurz darauf werde ich von einem Raben beobachtet. Ob er mir irgendeine Botschaft überbringen will oder es nur auf meinen Kartoffelsalat angesehen hat, darüber lässt sich spekulieren. Irgendwann spreizt er seine schwarzen Flügel und schwingt sich in die Lüfte.
Weil die Vulkanausbrüche in der Umgebung so interessante Bergformationen gebildet haben, beschließe ich nach dem Kraterbesuch, weiter durch die Caldera nach Corralejo zu wandern. Leider meldet sich nach dem Abstieg meine Kamera, um mir mitzuteilen, dass die Speicherkarte voll ist. Deshalb endet das Video, nachdem ich den Calderon Hondo hinter mir gelassen habe. Seht selbst! (as)
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Hallo Annika,
diese Tour sollte man auf jeden Fall gemacht haben, wenn man auf Fuerteventura ist. Was soll man sonst auch dort besichtigen. Immer nur am Strand liegen geht einem ja auch irgendwann auf den Keks. 😉
Viele Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
das stimmt! Ich würde mich langweilen, wenn ich die ganze Zeit am Strand wäre. 😉
Viele Grüße,
Annika