Wenn Du mich fragen würdest, welche Schifffahrt ich immer wieder machen würde, dann wäre das die Minikreuzfahrt Stockholm Helsinki. Die maritime Landschaft zwischen den beiden Hauptstädten ist eine der schönsten, die ich bisher in Europa gesehen habe. Ende Juni, wenn die Tage in Skandinavien am längsten sind und die Chancen auf viele Sonnenstunden groß, lohnt sich die Überfahrt am meisten. Genau das geht mir während meines Kurztrips in Mariehamn auf Åland durch den Kopf. Bei der Überfahrt zur Insel habe ich auf dem Sonnendeck Blut geleckt, so dass ich das Schärengarten-Panorama auf der Ostsee unbedingt noch einmal erleben möchte – möglichst bald an den Tagen rund um Mittsommer.
Gedacht, getan: Kaum bin ich an Bord der Fähre nach Schweden gegangen, buche ich meine Minikreuzfahrt Stockholm Helsinki. Zwar gibt es im Internet Reiseportale, die solche Touren anbieten, doch ich wähle die günstigere Variante. Kurzerhand vergleiche ich die Preise der beiden Reedereien Silja Line und Viking Line. Das Ergebnis meiner Recherchen ist, dass ich für die Hinreise die Silja Line buche und für die Rückreise die Viking Line. In beiden Strecken ist eine gemütliche Innenkabine mit Dusche und WC inklusive. Das Frühstücksbüffet reserviere ich auf beiden Schiffen als eines der möglichen Extras, zu denen zum Beispiel auch Spa-Aufenthalte gehören.
Fähren für Minikreuzfahrt Stockholm Helsinki
Obwohl die Preise für die beiden Fähren keine allzu gravierenden Differenzen aufweisen, beobachte ich einige extrem auffällige Unterschiede an Bord. Als ich in Stockholm die Silja-Fähre betrete, habe ich das Gefühl in einer Shopping-Mall gelandet zu sein. In der Lobby reiht sich ein exklusives Geschäft ans andere. Wer einen Batzen Geld im Gepäck hat und es unheimlich gerne ausgeben möchte, wird es garantiert schnell los. Die Preise für alkoholische Getränke im Duty Free Shop sind übrigens merklich höher als auf den Viking-Schiffen.
Der zweite Unterschied betrifft das Internet: Die Silja Line bietet sogar oben auf dem Sonnendeck schnelles WLAN zum Arbeiten. Das offensichtlich recht alte Schiff Viking Amorella, das für die Minikreuzfahrt Stockholm Helsinki eingesetzt wird, schubst mich immer wieder in Funklöcher. Die meiste Zeit habe ich auf der Rückreise überhaupt kein Bord-Internet, obwohl es offiziell Wifi geben soll. Diese Beobachtung habe ich aber nur auf der Amorella gemacht.
Auf diesem Schiff erwartet mich außerdem ein ziemlich ermüdendes Entertainment-Programm. Dagegen wartet die Silja Line mit einer professionell choreografierten Musik-Show voller Licht-Effekte auf. Allzu viel bekomme ich davon aber nicht mit, weil ich bis nach Mitternacht auf dem Außendeck die helle Nacht und das Meer genieße.
Stockholmer Schärengarten-Panorama
Das Wetter ist so wunderbar, wie ich es mir in meinen schönsten Träumen vorgestellt habe. Kein Wölkchen trübt den strahlend blauen Himmel. Es weht eine sanfte Brise und die Außentemperatur ist angenehm warm. Gefühlt 26 Grad Celsius. An diesem perfekten Nachmittag Ende Juni schippere ich durch den Stockholmer Schärengarten, wo Benny und Björn von ABBA in den 70er Jahren zahlreiche Ohrwürmer komponierten. Die felsigen grünen Inseln würden mich auch zu kreativen Höchstleistungen beflügeln, denke ich, als ich sie stundenlang auf dem Sonnendeck betrachte. In diesem Moment der Seligkeit fehlt nur noch romantische Liebe zu meinem Glück. Sie wäre das i-Tüpfelchen meiner Minikreuzfahrt Stockholm Helsinki. Zumindest bin ich in sympathischer Gesellschaft: Ich habe ich einen Mitreisenden gefunden, mit dem ich mich den ganzen Abend unterhalte. Wir quatschen, bis das Schiff Åland erreicht.
Dann gehe ich schlafen und stelle am nächsten Morgen fest, dass die Fähre einen Schlenker nach Tallinn gemacht hat, ohne in den Hafen der estnischen Hauptstadt einzulaufen. Wegen dieses Umwegs ist die Silja Line mindestens eine Stunde länger unterwegs als die Viking Line. Mir soll es recht sein – ich freue mich über die Extra-Zeit auf der Ostsee.
Gelungenes Wochenende in Finnland
Allmählich zeichnet sich Helsinki am Horizont ab. Vallisaari, Suomenlinna, Lonna – das Schiff gleitet an den Inseln vor der Hafeneinfahrt vorbei, ehe die Reise am Olympia Terminal endet. Nur ein kurzer Fußweg trennt mich vom Stadtzentrum, wo ich sofort mein Hostel-Zimmer beziehe. Ja, ich verbinde die Minikreuzfahrt Stockholm Helsinki mit einer Übernachtung, statt bereits am Abend die Rückreise anzutreten. Etwas in mir hat sich heftig nach dem finnischen Sommer zurückgesehnt, obwohl mir klar ist, dass er mir dieses Jahr nur flüchtig Freude bereiten wird. Dass ich Ende Juli den hohen Norden verlassen würde, ist längst besiegelt und eine innere Stimme fragt mich so manches Mal, ob diese Entscheidung richtig war. Zu Recht, doch das ist eine andere Geschichte, die ich dir bald erzählen werde.
Erst einmal treffe ich meinen alten Freund Marko, mit dem ich zu unserem Lieblingssee Vitträsk fahre. Ich bin überglücklich, endlich wieder im finnischen See zu baden. Danach geht es weiter Richtung Westen bis nach Fiskars, wo wir durch hübsche Läden für Kunsthandwerk bummeln. Das Dorf, das im 17. Jahrhundert gegründet wurde, ist bekannt für Kunst und Design. Mein Begleiter unterhält sich angeregt mit einem Glasbläser und ich verstehe kaum ein Wort. Ansonsten gibt es in Fiskars malerische skandinavische Holzhäuser und gemütliche Cafés. Auf dem Rückweg ist erneut Baden angesagt, auch am nächsten Tag.
Beschaulicher Ausklang der Minikreuzfahrt
Auf der Rückreise nach Schweden lasse ich all die Eindrücke von diesen Unternehmungen Revue passieren. Um mich herum sehe ich am Abend nur Meer und am Horizont die Silhouette von Finnlands Küste. Als die Amorella in Mariehamn einläuft, liege ich längst in meiner Koje und werde von einer Ansage aus dem Schlaf gerissen. Insel-Panoramen beglücken mich erst wieder beim Frühstück, als die Fähre den Stockholmer Schärengarten durchquert. Als ich aufgegessen habe, steige ich noch einmal aufs Sonnendeck und lasse die rundum gelungene Minikreuzfahrt Stockholm Helsinki langsam und genüsslich ausklingen.
Falls du noch mehr Eindrücke von Finnland erhaschen möchtest, schau dir am besten gleich mein Video an. Ich habe es im Sommer 2021 auf der Festungsinsel Suomenlinna gedreht. (as)
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